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Unternehmensgeschichte

Die Protectum eG gibt Einblick in ihre Firmenhistorie – Teil 1: 2010–2015

Wohnungsbaugenossenschaften blicken in Deutschland auf eine lange Geschichte zurück. Entstanden sind sie Mitte des 19. Jahrhundert aus dringenden sozialen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten heraus, denn im Zuge der Industrialisierung waren viele Menschen vom Land in die Städte gezogen. Dieses sprunghafte Bevölkerungswachstum ging mit extremer Wohnungsnot und schlechten Wohnbedingungen einher. Um diesen Missständen zu entkommen, wurden ab 1850 die ersten Wohnungsbaugenossenschaften gegründet. In diesen schlossen sich Menschen zusammen, um ihre Gelder zu bündeln und Wohnungen zu kaufen oder zu bauen, die sie anschließend zu fairen Bedingungen nutzen konnten.

Die Idee der Wohnungsbaugenossenschaft wurde also aus der Not heraus geboren … und sorgt bis heute dafür, dass Mitglieder gut und günstig wohnen können. Auch die Protectum eG hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1997 der Versorgung ihrer Mitglieder mit lebenswertem und bezahlbarem Wohnraum verschrieben. Ab dieser Woche möchte die Genossenschaft aus Großwallstadt im Rahmen einer kleinen Blogserie auf die letzten 15 Jahre ihrer Unternehmensgeschichte zurückblicken. Im ersten der drei Teile werden die Jahre 2010 bis 2015 abgehandelt.

Die junge Protectum eG

In ihren „frühen Jahren“ war die Protectum eG noch deutlich kleiner als heute: Die Bilanzsumme lag zwischen 2010 und 2015 durchgehend um die 15 Millionen Euro, die Gewinne beliefen sich auf einen Betrag zwischen 70.000 und 130.000 Euro. Die Zahl der eingetragenen Mitglieder bewegte sich in diesem Zeitraum um die 9.000. Zum Vergleich: Dem letzten Lagebericht zufolge zählte die Genossenschaft aus Großwallstadt Ende 2024 10.566 Mitglieder.

Abgewickelte Projekte

Die Immobilien sind das wichtigste Kapital einer Wohnungsbaugenossenschaft. Zwischen 2010 und 2015 konnte die Protectum eG zwei ihrer Projekte abschließen. Das eine befand sich in Riedstadt: Mit dem Bau von sechs Doppelhäusern auf einem 2010 gekauften Grundstück realisierte die Genossenschaft ein Vorhaben, das sich insbesondere an Familien richtete. Jede Doppelhaushälfte bot eine großzügige Wohnfläche von 145 Quadratmetern – mit jeweils fünf Zimmern, zwei Bädern und einem großen Garten stellten die insgesamt zwölf Einheiten das ideale Zuhause für Familien mit Kindern dar. Nach ihrer Fertigstellung wurden die Wohneinheiten einzeln an Mitglieder verkauft, seit 2013 ist das Projekt abgeschlossen.

Regelmäßigen Leserinnen und Lesern dürfte das zweite abgewickelte Objekt aus dieser Zeit ein Begriff sein: In der Spessartstraße in Aschaffenburg hatte die Protectum eG bereits im Jahr 2009 ein ehemaliges Kasernengebäude erworben. 2011 wurde das Mehrfamilienhaus einem umfassenden Umbau unterzogen, um es in das erste „Wohnen auf Zeit“-Objekt der Genossenschaft zu verwandeln. So entstanden 32 möblierten Apartments, die bis 2012 komplett verkauft wurden. Von den beiden Gewerbeeinheiten behielt die Genossenschaft eine über viele weitere Jahre vermietet in ihrem Bestand und verkaufte diese 2024 an den langjährigen Mieter.

Bestandsobjekte der Jahre 2010–2015

Über die Jahre 2010 bis 2015 hielt die Protectum eG darüber hinaus drei Bestandsobjekte in ihrem Besitz, die alle in den Folgejahren verkauft wurden. Gleich zwei davon befanden sich in Weißenfels in Sachsen-Anhalt. Hier war die Genossenschaft zum einen Eigentümerin eines gemischt genutzten Wohn- und Gewerbeobjekts in der Merseburger Straße. Die insgesamt 23 Wohn- und Gewerbeeinheiten wurden nach dem Kauf im Jahr 2008 über elf Jahre im Bestand gehalten, bis sie 2019 als Gesamtpaket verkauft wurden. Das zweite Objekt der Protectum eG in Weißenfels befand sich in der Weinbergstraße: Das ebenfalls im Jahr 2008 gekaufte Gebäude beherbergte 23 Wohneinheiten und befand sich länger als alle anderen im Immobilienbestand der Genossenschaft, bis es 2021 schließlich verkauft wurde.

Ebenfalls im Osten Deutschlands, nämlich in Sachsen, war auch das dritte damalige Bestandsobjekt der Protectum eG angesiedelt: In der Herderstraße in Schkeuditz hatte man 2006 ein Objekt gekauft, das aus insgesamt sieben Gebäuden bestand. Einige der insgesamt 59 Wohneinheiten wurden im Laufe der Jahre revitalisiert und zu möblierten Wohnungen für das „Wohnen auf Zeit“ umgestaltet. Auch dieses Projekt wurde als Gesamtobjekt verkauft, und zwar im Jahr 2018.

Begonnene Projekte

Zwischen 2010 und 2015 hat die Protectum eG darüber hinaus auch zwei neue Projekte an den Start gebracht. So wurde 2012 das Grundstück für ein Projekt in Niedernberg gekauft, welches sich noch heute (in Teilen) im Bestand befindet: die Mainsteghäuser in der Hirtengasse. Die Jahre nach dem Grundstückskauf wurden mit intensiven Arbeiten an der Planung und Genehmigung des Vorhabens verbracht.

Die Mainsteghäuser in Niedernberg.

Darüber hinaus wurde 2013 ein Grundstück in der Obergasse in Oberursel erworben. Hier sollte später ein Mehrparteienhaus mit Eigentumswohnungen gebaut werden. Wie es mit diesem Projekt weiterging, erfahren Sie in Teil zwei des Rückblicks.

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