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Die Protectum eG zur Reaktivierung der EH55-Neubauförderung

Die Protectum eG begrüßt die Wiederauflage eines alten Bekannten unter den staatlichen Förderprogrammen: Nachdem die Neubauförderung für Gebäude im Effizienzhaus-Standard 55 (EH55) mehrere Jahre auf Eis lag, plant die Bundesregierung, ab Mitte Dezember 2025 wieder Mittel bereitzustellen. Insgesamt sollen 800 Millionen Euro in die Förderung fließen. Ziel ist es, den stagnierenden Wohnungsbau neu zu beleben und damit der angespannten Wohnsituation in Deutschland entgegenzuwirken.

Was hinter dem EH55-Standard steht

Ein Effizienzhaus 55 ist ein Neubau, der lediglich rund 55 Prozent der Energie eines vergleichbaren Standardgebäudes verbraucht. Diese bessere Energieausnutzung wird vor allem durch moderne Heiztechnik, hochwertige Dämmung und gut abgedichtete Fenster erreicht, wodurch Wärmeverluste deutlich minimiert werden. Für die Bewohner bedeutet das neben spürbar niedrigeren Heizkosten auch einen Beitrag zum Klimaschutz.

Warum eine Wiederauflage notwendig wurde

Im Jahr 2022 wurde die EH55-Förderung von der damaligen Ampelregierung eingestellt. Die Begründung lautete damals, dass dieser Standard bereits weitgehend am Markt angekommen sei und die staatliche Förderung eher auf noch ambitioniertere Effizienzstufen wie das Effizienzhaus 40 fokussiert werden sollte. Wie die Protectum eG erläutert, war dies für viele Bauherren ein Einschnitt: Wer seinen Neubau auf EH55 ausgerichtet hatte, konnte keine neuen Fördermittel mehr beantragen. Damit fehlte in zahlreichen Finanzierungskonzepten ein entscheidender Baustein, sodass Projekte aufgeschoben oder ganz aufgegeben wurden. Das Ergebnis war ein Rückgang der Bautätigkeit, was der politischen Zielsetzung, mehr Wohnraum zu schaffen, direkt entgegenstand.

Gleichzeitig hat sich der Druck auf dem Wohnungsmarkt weiter verschärft. Schätzungen gehen inzwischen von einem massiven Defizit an Wohnungen aus. Der Deutsche Mieterbund bezifferte die Lücke im Dezember 2024 allein bei Sozialwohnungen und bezahlbaren Mietwohnungen auf über 900.000 Einheiten. Parallel dazu werden Hunderttausende von genehmigten Wohnungen nicht gebaut. Nach Angaben des Bauministeriums summiert sich der sogenannte Bauüberhang, also die Anzahl der genehmigten, aber nicht realisierten Wohnungen, auf 760.000.

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Die Neuauflage der EH55-Förderung könnte die Bauaktivität in Deutschland merklich beleben.

Mitte Dezember 2025 geht es los

Hier soll die neu aufgelegte EH55-Förderung ansetzen: Das Programm gilt für nach dem Effizienzhaus-Standard 55 geplante, aber nicht umgesetzte Neubauprojekte mit bereits erteilter Baugenehmigung. Die Förderung besteht in zinsvergünstigten KfW-Krediten in Höhe von bis zu 100.000 Euro pro Wohneinheit. Auf diese Weise sollen finanzielle Hürden gesenkt und bereits geplante Vorhaben wirtschaftlich wieder attraktiv gemacht werden.

Allerdings ist der Zugang an mehrere Auflagen geknüpft. Neben der Einhaltung des EH55-Standards und einer bestehenden Baugenehmigung muss das Heizsystem des Gebäudes vollständig über erneuerbare Energien betrieben werden. In Betracht kommen also zum Beispiel Wärmepumpen, biogasbasierte Anlagen oder Fernwärmesysteme, während Projekte, die auf Öl- oder Gasheizungen setzen, nicht förderfähig sind.

Uneingeschränkte Zustimmung vonseiten der Protectum eG

Die Protectum eG sieht in der Wiederaufnahme der EH55-Neubauförderung eine wichtige Chance, seit Langem geplante, aber aufgeschobene Bauprojekte endlich zu realisieren und dadurch zügig zusätzlichen, bezahlbaren und zugleich energieeffizienten Wohnraum zu schaffen. Angesichts des erheblichen Wohnraummangels hält die Genossenschaft aus Großwallstadt es nur für konsequent, auf bereits genehmigte Projekte zu setzen, statt ausschließlich neue Vorhaben anzuschieben. Jede Wohnung, die auf dieser Grundlage gebaut wird, kann dazu beitragen, den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten und Mieterinnen und Mietern ein modernes, klimafreundliches Zuhause bereitzustellen.

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