Wer viel geschafft hat, darf auch stolz auf das Erreichte sein – und ab und an darüber reden. In Anlehnung an dieses Motto hat die Protectum eG in der vergangenen Woche eine dreiteilige Rückschau auf die letzten 15 Jahre ihrer Unternehmensgeschichte gestartet. Den Auftakt machte ein Beitrag über den Zeitraum von 2010 bis 2015. Konsequenterweise folgen in dieser Woche die Jahre zwischen 2016 und 2020. Diese waren bei der Genossenschaft aus Großwallstadt von Umstrukturierungen in vielen Bereichen geprägt.
Die Entwicklung des Immobilienbestands
Verkäufe
Bereits seit 2012 befand sich in Raunheim das Gelände der Alten Schule im Besitz der Protectum eG. Die Pläne der Genossenschaft beinhaltenen neben der Kernsanierung der beiden darauf befindlichen Bestandsgebäude auch die Erstellung eines Neubaus auf dem Grundstück. In den drei Gebäuden an der Schulstraße wurden so insgesamt 54 möblierte Apartments geschaffen, die nach ihrer Fertigstellung einzeln an Mitglieder verkauft wurden. Mit dem Verkauf der letzten Einheit im Jahr 2017 konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden.
Ein 2013 erworbenes Objekt in der Triftstraße in Frankfurt kam im darauffolgenden Jahr zum Abschluss: Das ehemalige Bürogebäude war von Protectum eG zunächst komplett entkernt worden, um es für das „Wohnen auf Zeit“-Konzept zu nutzen. Im Zuge der Umnutzung und Sanierung entstanden 57 möblierte Apartments, die zunächst für rund zwei Jahre im Bestand gehalten und 2018 schließlich in einem Gesamtpaket an einen Käufer veräußert wurden.

Ebenfalls 2018 kam es zudem zum Verkauf des Objektes in Schkeuditz. Das bereits im letzten Beitrag erwähnte Projekt umfasste sieben Gebäude mit insgesamt 59 Wohneinheiten.
Im Jahr darauf verabschiedete sich die Protectum eG von einem Objekt, das sich seit 2008 im Bestand befand: 2019 wurde das Wohn- und Geschäftshaus in der Merseburger Straße in Weißenfels verkauft.
Zukäufe
Nach den zahlreichen Verkäufen gab es bei der Genossenschaft aus Großwallstadt einen Paradigmenwechsel: Statt die Objekte größtenteils zu verkaufen, sollten diese künftig vorwiegend im Bestand gehalten und an die Mitglieder vermietet werden. Im Zuge dieser neuen Ankaufpolitik wurden in den folgenden Jahren drei Objekte erworben, die von Anfang an als langfristige Bestandsimmobilien vorgesehen waren. So kaufte die Protectum eG im Jahr 2018 die Liegenschaft in der Boelckestraße in Wiesbaden, die aus einem Grundstück mit drei Bestandsgebäuden bestand. 2019 folgte das Wohn- und Geschäftshaus in der Fischergasse in Aschaffenburg, das seitdem schrittweise revitalisiert wird. Den Abschluss der Zukäufe aus diesem Zeitraum macht das ehemalige IHK-Gebäude am Platz der Deutschen Einheit in Offenbach, das die Wohnungsbaugenossenschaft 2020 erwarb, um es später zum renommierten Center5 weiterzuentwickeln.
Fortgeführte Projekte
Über die Zukäufe und Verkäufe hinaus setzte die Protectum eG in dem Zeitraum zwischen 2016 und 2020 zudem ihre Arbeit an einem bestehenden Projekt fort: Die in den Vorjahren entwickelten Pläne für das 2012 erworbene Grundstück in Niedernberg wurden umgesetzt und die fünf „Mainsteghäuser“ in der Hirtengasse zunächst genehmigt und dann gebaut. Nach der Fertigstellung Ende 2018 konnten 2019 die ersten Mieter in die modernen Reihenhäuser mit Blick auf den Main einziehen.

Die wirtschaftliche Entwicklung der Protectum eG
Die Jahre 2016–2020 waren für die Genossenschaft aus Großwallstadt von guter Profitabilität geprägt. Der Jahresüberschuss erreichte 2019 einen Höchstwert von über 250.000 Euro. Das Eigenkapital wuchs in dem gesamten Zeitraum leicht von 9,0 auf 9,5 Millionen Euro, während die Bilanzsumme auf ca. 25 Millionen Euro anstieg.
Auch im Mitgliederwesen ging es weiter voran: Die kontinuierliche und nachhaltige Mitgliederwerbung zahlte sich in einem Anstieg von ca. 9.400 auf 9.800 aus. Dabei gab es in diesem Zeitraum eine Umstellung: Die telefonische Mitgliederwerbung wurde eingestellt und durch eine Rückkehr zur persönlichen Mitgliederwerbung ersetzt.
